Kostenlose Werbung? Zur Verfügung gestellt von Google? In der Höhe von 10 000 Dollar pro Monat? Ja, das geht wirklich, mit Google Ad Grants: Die kostenlose Version von Google Ads (früher Google AdWords) für NGO, NPO und allgemein gemeinnützige Organisationen.
Gastbeitrag von Cédric Voirol, xeit GmbH
Mit dem Programm bzw. dem Tool Google Ad Grants stellt Google Nonprofit für gemeinnützige Organisationen ein Werbebudget von 10000 US Dollar pro Monat zur Verfügung. Dieses kann genutzt werden, um Kampagnen auf der Google Suchmaschine zu schalten. Mit Google Suchkampagnen können ganz gezielt Anzeigen auf von Nutzern eingegebene Suchbegriffe geschaltet werden.
Man kann dieses Tool also dafür einsetzen, Nutzerinnen und Nutzer mit wertvollen Suchintentionen abzuholen und auf die eigene Webseite zu bringen. Neben der simplen Steigerung von Traffic/Nutzern auf der eigenen Seite, besteht das Ziel der Kampagnen letztendlich darin, mehr Ziele zu erreichen – Abschlüsse, Leads, Spenden, Anfragen etc. – und damit die Aufmerksamkeit und die Sichtbarkeit einer Organisation im Netz zu pushen.
Zu beachten ist sicherlich, dass «nur» Suchkampagnen genutzt werden können und die übrigen Produkte wie Display, Video, Shopping oder App-Kampagnen nicht Teil des Google Ad Grants Accounts sind.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, um Google Ad Grants zu nutzen?
Um am gemeinnützigen Programm von Google teilnehmen zu können, muss eine Organisation die von Google vorgegebenen Richtlinien erfüllen:
- Die Organisation muss den Status einer registrierten, gemeinnützen Organisation haben. Jede Organisation muss von Techsoup oder einem Techsoup-Partner vor Ort als Nonprofit-Organisation bestätigt sein
- Zusätzliche, Länderspezifische Anforderungen müssen erfüllt sein. In der Schweiz sind dies die folgenden:
- Organisationen müssen eine aktuelle Registrierung bei Stifter-helfen.ch, der regionalen Vertretung von TechSoup Global, besitzen.
- Organisationen müssen gemeinnützig und nicht gewinnorientiert als (1) Stiftungen, (2) Vereine oder (3) Unternehmen mit Steuerbefreiung tätig sein.
Mit der Unterstützung von xeit haben wir in zwei Jahren über 4000 zusätzliche Klicks für unsere Website generiert, davon 90% neue Userinnen und User. Das hätte uns unter normalen Umständen über 20 000 Franken gekostet. Wir arbeiten eng mit Cédric und seinem Team zusammen; aus dem monatlichen Report auf Google DataStudio ziehen wir unter anderem Ideen für neuen Content, mit dem interessierte Personen gut interagieren.
Neben den genannten Bedingungen für eine Teilnahme am Google Grants Programm, gilt es auch, die im nächsten Abschnitt stehenden Programmrichtlinien zu befolgen. Ebenfalls gut zu wissen ist, dass der Anmeldeprozess für Google Grants meist etwas länger dauern kann, während ein «normales» Google Ads Konto in wenigen Minuten erstellt ist.
Wer ist vom Google AD Grants Programm ausgeschlossen?
Die folgenden Organisation schliesst Google grundsätzlich vom Gebrauch der Google Ad Grants aus:
- Staatliche Einrichtungen und Behörden
- Spitäler und allgemein Gesundheitliche Organisationen, wobei gemeinnützige Zweige hier ausgenommen sind
- Schulen, Bildungseinrichtungen und Universitäten, auch hier sind karitative Zweige ausgenommen
Gibt es einen Haken oder Nachteile bei Google Grants?
Jein! Es gibt keine Gegenleistung im eigentlichen Sinne, die man für das zur Verfügung gestellte Mediabudget leisten muss.
Gegenüber den «normalen» Google Ads gibt es dennoch auch Nachteile. So kommt Google Ad Grants mit einigen Einschränkungen (Programmrichtlinien) zur Nutzung des Accounts daher:
- Jedes Konto beziehungsweise jede Kampagne benötigt geografisches Targeting.
- Mindestens zwei aktive Anzeigegruppen pro Kampagne und zwei Sitelink-Erweiterungen.
- Jedes Konto muss pro Monat eine CTR (Click-Through-Rate, das Verhältnis von ausgelieferten Anzeigen und Klicks) von mindestens 5% erreichen.
- Im Konto muss Conversion Tracking eingerichtet sein, also die Messung von Zielen auf der eigenen Website.
- Für die Kampagnen muss auf Conversion basienderes Smart Bidding verwendet werden.
- Es dürfen keine 1-Wort Keywords verwendet werden. So ist die Schaltung auf das Keyword «Spenden» nicht möglich, während dies z.B. bei «Spenden Schweiz» geht.
Das klingt auf den ersten Blick komplizierter, als es ist. Trotzdem empfiehlt es sich in dem meisten Fällen, zum Aufsetzuen und Betreuen eines Google Ad Grants Accounts Spezialisten beizuziehen. Oft kann die Kampagnenleistung und Effizienz damit wesentlich gesteigert und damit dieses sehr wertvolle Tool optimal genutzt werden. Und es ist grundsätzlich vorteilhaft, im ganzen Prozess eine Begleitung und einen Ansprechpartner zu haben, den Google in diesem Fall leider nicht zur Verfügung stellt.
Mein Team von xeit und ich helfen gerne beim Aufsetzen, Bearbeiten und Optimieren eines Google Ad Grants Accounts oder bei allen Fragen rund um das Thema Google Marketing!