Gut oder gut gemeint, Teil 2: Lebensmittelüberschuss importieren?

Heute im Angebot: In der Schweiz importieren wir veredelte und haltbar gemachte Lebensmittel, anstatt unseren Überschuss selber zu verarbeiten.

Serie «Gut oder gut gemeint»: Während unserer Recherchen im aktuellen Projekt «B2B Marktplatz für Lebensmittelüberschuss» sind uns einige Dinge begegnet, die aus unserer Sicht spannend für einen Austausch sind.

Die Firma Dörrwerk aus Berlin stellt aus Lebensmittelüberschuss die beliebten Rettergut-Produkte her. Diese sind teilweise Bio, innovativ und lecker – zumindest jene, die ich schon probieren konnte. Ja, ich bewundere vieles, was Dörrwerk macht und sie zählen definitiv zu den Vorreiter*innen im Umgang mit der Verarbeitung von Überschüssen zu hochwertigen und haltbaren Produkten. Laut Aussage auf ihrer Website haben sie seit 2019 rund 300 Tonnen überschüssige Lebensmittel aufgekauft und daraus neue Produkte hergestellt.

Pressebild: rettergut.de

Die Rettergut-Produkte sind schon einige Zeit in diversen Onlineshops der Schweiz erhältlich. Kürzlich habe ich sie nun auch im stationären Handel eines Grossverteilers entdeckt.

Aber ergibt es wirklich Sinn, dass wir überschüssige Lebensmittel in Deutschland verarbeiten und als veredelte, haltbare Lebensmittel in die Schweiz importieren? Wäre es nicht zielführender, wenn wir unsere Überschüsse selber verarbeiten und hier als haltbare und konsumfertige Produkte vertreiben würden?

Oder sind dies etwa erste Markttests der Grossverteiler und stehen die Produktionsstrassen für die Ernte 2023 schon bereit, um unsere Überschüsse in solche haltbaren Produkte zu verarbeiten?

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