Einige Eckpunkte hatten wir im Kopf, als wir in unsere Bananen-Projekte gestartet sind. Aber die eigentliche Produktentwicklung lernen wir gerade «by doing» – mit viel Unsicherheit, aber auch Freude am Ergebnis.
Dass getrocknete Bananen eines unserer Wunschprodukte sind, war von Anfang an klar. Schliesslich ist das Trocknen ein traditionelles und relativ simples Verfahren zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln. Und erste Tests in den heimischen Backöfen und Dörrex-en sahen vielversprechend aus.
Aber wie macht man so etwas in gross? Wie findet man die richtigen Partner? Und da das alles ein Kreislauf sein soll – an welcher Stelle fängt man an, ohne dass man plötzlich vom eigenen Vorhaben überfahren wird?
Wie hättet ihr es denn gern?
Wir kontaktieren verschiedene produzierende Betriebe mit der Frage nach passender Infrastruktur, Kapazitäten und nicht zuletzt: Interesse an unserem Zielprodukt. Unsere Anfragen sind rückblickend eher vage; wir haben zwar einen Plan, aber «fertig» ist der (jedenfalls für uns) nicht. Es sind ambitionierte Ideen, die Partner brauchen, um zu entstehen und zu wachsen. Menschen, die bereit sind, etwas auszuprobieren, einige Fragen unbeantwortet zu lassen und sich mit uns auf diesen Weg zu machen.
Ohne diese Zusammenarbeit geht es nicht – nicht zuletzt ist der Kern unserer Ideen ja, mit bestehenden Ressourcen und Strukturen mehr möglich zu machen, als etwas komplett neu zu bauen.
An welchem Ende anfangen?
Lange plagt uns die Unsicherheit, ob wir als erstes eine Quelle für die Rohstoffe auftun sollen. Nach unseren Recherchen sieht das nicht schwierig aus – aber was machen wir, wenn wir unerwartet von allen Seiten Bananen bekommen, aber niemanden haben, der sie verarbeitet?
Am Ende beginnen wir trotz der Bedenken genau dort: Vermittelt durch einen bestehenden Partner, finden wir jemanden, der seine Überschüsse abgeben möchte – aber auch bereit ist, uns etwas Zeit für die weiteren Schritte zu geben.
Die Suche nach einem Produzenten gestaltet sich erst langwieriger als gedacht. Dazu gesellt sich die Ungewissheit, ob wir es schaffen werden, einen Absatz für die Produkte zu finden. Eine Weile bewegen wir uns täglich irgendwo zwischen der Freude an kleinen Fortschritten (die Rückschläge schieben wir erst mal beiseite) und ein bisschen Wahnsinn, zwischen «es wird schon klappen!» und «aber wie denn?».
Es klappt!
Eines Tages: ein Telefonat, kurz darauf ein Treffen zum Besprechen der Idee und zum Besichtigen des Betriebes. Dann geht alles Schlag auf Schlag: Die erste Abholung der Bananen und deren Verarbeitung. Und wir, die so sehr ans Selbermachen gewohnt sind, können den Prozess nicht vor Ort begleiten, müssen warten, uns verlassen und gedulden.
Alles in allem hat dieses Warten und sich Gedulden vom ersten Kontakt rund 30 Tage gedauert. 30 Tage, um einander kennen zu lernen, gemeinsame Werte zu finden, zum machen und ausprobieren. Und jetzt ist sie hier, die erste Charge.
Das Endprodukt zum testen gibt es in zwei Ausführungen, einmal in Scheiben geschnitten, einmal der Länge nach geviertelt. 8 Kilo getrocknete Bananen warten nun darauf probiert, verteilt und bewertet zu werden.
Herzlichen Dank an Roland Kauderer und sein Team von der Öpfelfarm fürs Zuhören, Mitmachen, Dokumentieren. Hier ein paar Eindrücke aus der Verarbeitung:
Du möchtest das Resultat gerne probieren? Melde dich bei uns, von den Müsterli hat es, solange es hat.